Die „BILD“-Zeitung berichtet, dass auf dem Parteitag der Grünen der Kreisverband Berlin-Mitte die Streichung eines Zitats von Konrad Adenauer aus dem EU-Programm beantragt und erfolgreich umgesetzt hat.
Das Zitat des ersten deutschen Bundeskanzlers lautet: „Diese Einheit war ein Traum von wenigen. Sie wurde eine Hoffnung für viele. Sie ist heute eine Notwendigkeit für alle.“
Die Antragsteller argumentierten, dass Adenauer „Nazis nach dem Krieg in hohe Ämter befördert“ habe und auch keine Unterstützung für die Frauenbewegung gezeigt habe. Die Begründung für den Antrag lautete wörtlich: „Die grüne Vision für Europa ist feministisch, steht klar gegen rechts und steht definitiv nicht für Konrad Adenauer.“ Diese Begründung wurde unter lautem Applaus verlesen.
Ruth stimmte gegen die Streichung, war jedoch nicht erfolgreich
Laut der „BILD“-Zeitung gehörte die Grünen-Abgeordnete Claudia Roth auf dem Parteitag zu einer Minderheit, die gegen die Streichung gestimmt hat.
Roth betonte, dass Adenauer persönlich im Nazi-Gefängnis gewesen sei und Deutschland zu einer freien Demokratie im Herzen Europas gemacht habe. Roth fügte hinzu, dass Adenauer möglicherweise kein “überzeugter Feminist” war. Jedoch zeuge das Zitat von einer starken Freundschaft zu Frankreich und markiere gewissermaßen den „Anfang der europäischen Idee“. Roth betonte: „Das ist heute relevanter denn je!“.
Die Mehrheit der Grünen stimmte jedoch für die Streichung des Adenauer-Zitats, wodurch es aus dem Europawahlprogramm entfernt wurde.