In Sachsen sind in den ersten elf Monaten dieses Jahres 22.263 Migranten angekommen, was deutlich mehr ist als im Vorjahr, als es nur 18.474 Personen waren. Personen aus der Ukraine sind in dieser Anzahl nicht enthalten.
Nach Angaben der Landesdirektion Sachsen konnten die Herausforderungen bei der Aufnahme von Asylbewerbern und Schutzsuchenden aus der Ukraine in einem engen Zusammenspiel zwischen Land und Kommunen bewältigt werden. Ende November waren noch 60.057 Personen aus der Ukraine registriert, die in Sachsen Leistungen bezogen.
Aufnahmekapazität stark erhöht
Die Landesdirektion teilte mit, dass die Kapazität der drei Aufnahmeeinrichtungen des Freistaates Sachsen innerhalb eines Jahres von 7743 auf 9129 Plätze gesteigert wurde. Zudem wurde eine Notunterkunft in Betrieb genommen im Dresdner Stadtteil Prohlis.
Des Weiteren wurden zum ersten Mal afghanische Mitarbeiter in der Unterkunft in Chemnitz-Einsiedel aufgenommen und untergebracht. Ende November waren 5806 Plätze in der Erstaufnahme belegt, was einer Auslastung von 63 Prozent entsprach.
2015 war das Jahr mit den meisten Zugängen von Flüchtlingen nach Sachsen
Die Anzahl der Migranten hatte in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 waren rund 69.900 Personen in Sachsen angekommen. 2016 kamen noch etwa 14.860 Asylsuchende in den Freistaat, danach nahmen die Zahlen stark ab.
Im ersten Jahr der Corona-Pandemie kamen auch die Flüchtlingsströme nahezu zum Erliegen, 2020 wurden nur noch 4463 Migranten in Sachsen registriert.
Die meisten Schutzsuchenden kommen aus Syrien
Nach Angaben der Landesdirektion kamen die meisten Flüchtlinge in diesem Jahr aus Syrien (4448), Venezuela (3018), der Türkei (1711) und Afghanistan (1139). Dahinter rangieren die Herkunftsländer Indien (631), Russland (344), Georgien (309), Pakistan (296), Irak (272) und Iran (211).
Ende Oktober dieses Jahres lebten in Sachsen 33.252 Asylbewerber. Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres waren es 27.780.
Zusätzlich lebten Ende Oktober im Freistaat 13.477 Ausländer, die aufgrund abgelehnter Asylanträge ausreisen mussten. Davon verfügten jedoch 10.567 Personen über eine Duldung.